Montag, 22. November 2010

Spätnachts ists doch am besten

Jetzt, wo ich soviel Urlaub habe, zwangsweise, fällt mir mal wieder extrem stark auf, wie kreativ ich des nachts doch werden kann; wenn ich es will und nicht zu müde bin, was jedoch auch oft genug der Fall ist.

Meinen Roman würde ich ja auch ganz gerne weiterschreiben und bald zu einem Ende bringen, aber bis dahin wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen, vor allem, weil meine Ideen meinen Kopf fast sprengen. Lese ich jetzt die ersten Seiten, bin ich ganz erstaunt, wie sich mein Schreibstil bis heute verändert hat. Damals dachte ich ja schon, dass ich gut schreiben könne, heute denke ich genauso, aber es kann dennoch immer besser werden.
Wieder liegen mir meine Lehrerinnen im Ohr, die mir sagen, ich müsse den Roman unbedingt zu Ende schreiben und an die Öffentlichkeit bringen. Je mehr ich allerdings darüber nachdenke, desto weniger möchte ich es auch. Wie bei so vielen Dingen, über die ich mehr als einen Gedanken verwende. Denke ich zu viel nach, ziehe ich es am Ende meist nicht durch.

Nun ja, mein Geist ist langsam, ich bin müde und muss morgen auch wieder früh raus.

Von daher:

Gute Nacht!

Dienstag, 1. Juni 2010

Was wäre, wenn ... ?

Ich frage mich, was gewesen wäre, wäre ich nie in jene Stadt gezogen, in der ich nun wohne? Was wäre da passiert? Hätte ich mehr vom Leben gehabt? Hätte ich bessere Chancen gehabt?
Würde ich vielleicht gerade jetzt nicht hier sitzen und mich fragen, was für einen Sinn mein Leben überhaupt noch hat?

Mittwoch, 14. April 2010

Behindertensport

Tja, da war ich gestern das erste Mal nach langer Zeit wieder Schwimmen.
Dachte so, dass ich in einem Behindertensportverein mal endlich unter Gleichgesinnten sein könnte und alles. Freunde finden, die ich so gerne hätte ...
Als ich ankam, sah ich zunächst nur ältere Leute, was sich auch nicht während der nächsten 20 Minuten nicht geändert hat. Ein paar ganz junge kamen noch, die habe ich aber nur unter der Dusche gesehen, danach nicht wieder.
Aber unter einem Behindertensportverein verstehe ich doch deutlich was anderes, als ich da erlebt habe. Da sollten da zumindest Leute sein, die gegen Behinderte nichts haben, aber ... wenn man unter der Dusche angestarrt und auf einen gezeigt wird, wegen der Behinderung, wenn hinter dem Rücken über einen geredet wird, die ekelig man doch an Füßen und Händen aussehe ... ich glaub, die oder ich sind / bin im falschen Film gelandet. Und im Becken waren nur Leistungssporter fast, die den Behindertenverein wohl als günstige Alternative zum normalen, teureren Verein nutzten ... und die einen auch dann nicht beachtet haben, wenn man sie angesprochen hat.

Ja prima, bin ich die einzige Behinderte in ganz Münster??

Mittwoch, 31. März 2010

Rückblick

Heute ist es schon mehr als ein halbes Jahr her, dass ich die Treppe heruntergefallen bin. Nachwievor laufe ich auf Gehhilfen, was ich mittlerweile auch im Rücken spüre. Muckis in den Oberarmen hin oder her, es bringt mir nicht viel, wenn ich jeden Abend vor Rückenschmerzen kaum liegen kann.
In den ersten zwei Wochen nach meinem Sturz habe ich ja die handelsüblichen geraden Krücken bekommen, die für meine Hände natürlich absolut nicht geeignet sind. Das Sanitätshaus hat sich ebenfalls quer gestellt und wollte mir keine ergonomischen geben, der Arzt müsse sie verschreiben. Mein Arzt wiederum sagte, das Sanitätshaus müsse sie austauschen, was es aber auch nicht machen wollte. Als ich dann schlicht und einfach den Chef sprechen wollte, hatte ich innerhalb von nur 5 Minuten ergonomische Gehhilfen, ohne Aufpreis. Oh Wunder, oh Wunder! Was ein offenes Mundwerk manchmal nicht alles bewirken kann.
Leider half mir mein offener Umgang mit meinen Gedanken bei der Krankenkasse weniger.
Ich bin alleinstehend. Ich lebe alleine und bin gerade einmal 22, bei meinem Sturz war ich noch 21. Auszubildende mit nur einem kleinen Einkommen, behindert, mit einem instabilen Bruch im Mittelfußknochen. Absolut keine Belastung, keine Stöße, nichts durfte an diesen Fuß rankommen, da man im Krankenhaus leider ein wenig faul war, diesen Bruch zu operieren, was normalweise Gang und Gäbe wäre. Da aber keine sogenannte "Korrektur" an meinen "mißgebildeten" Füßen anstand, sah man auch keinen Sinn in einer Stabilisierung des Bruches. Sieht man einmal davon ab, dass ich das Wort "Korrektur" in Zusammenhang mit meiner Behinderung als Beleidigung bis hin zur Diskriminierung empfinde, hätte man den Bruch so oder so operieren müssen, aber nein, am Wochenende herrscht Sparbesetzung.
Schön und gut, hätte ich ja noch mit leben können, aber als mir die Krankenkasse, die eigens für deutsche Angestellte da ist und sich das Motto einer Lebens - Unternehmung auf die Fahne geschrieben hat, weder eine Hilfe für den Haushalt, noch aufgrund meiner chronischen Erkrankung die 1%-Beteiligung genehmigen wollte, ist mir wirklich der Kragen geplatzt.
Ich müsse wenn schon alleinerziehend und ein Kind unter 12 haben ... okay, ich hätte ja meinen Freund fragen können, ob er es mir mal eben macht, aber wir hätten es nie innerhalb von nur wenigen Wochen zur Welt bringen können. Eines adoptieren? Nein, dafür waren wir zu jung.
Wie soll ich bitte einkaufen, einen Haushalt führen und putzen, alleine und mit einem nicht belastbaren, gebrochenen Fuß? Darauf wollte mir die ach so nette Dame keine Antwort geben. Ich solle meine Behinderung auch nicht so aufspielen. Ahja, und das nennt man Unternehmen Leben. Na herzlichen Dank.
Schlussendlich hatte ich meinen Freund und seine Familie, wo ich sehr, sehr dankbar für war.
Dank ihnen konnte ich so weit es ging sorgenfrei genesen.
Als ich wieder Zuhause war, hatte ich einen Rollstuhl. Nach einiger Zeit der Übung, habe ich mich mit dem auch nach draussen getraut bzw. habe es mir zugetraut, auch im Bus mit zu fahren und eben solche Hürden zu bewältigen.
Ich habe selber eine Freundin, die im Rollstuhl sitzt. Bewundert habe ich sie natürlich schon immer, wie selbstverständlich sie alles nahm, aber andererseits dachte ich auch daran, dass ich vieles, wofür andere mich aufgrund meiner Behinderung bewundern, für selbstverständlich nehme. Anders konnte es bei ihr da auch nicht sein.
In diesem Moment habe ich sie um ihren Leichtflitzer beneidet. Meiner war ein handelsüblicher Rollstuhl, den man eher in Krankenhäusern schiebt, anstatt ihn im Verkehr per Hand fortzubewegen. Dennoch hielt es mich nicht davon ab, mich zumindest einmal mit ihr zu treffen. Ein gebrochener Fuß und ein Rollstuhl halten mich noch lange nicht auf, mein Ding zu machen!
Im Endeffekt kann ich sagen, dass ich so einiges erlebt habe, wo ich nur noch dachte: Was geht nur in den Menschen vor ....

So, nun Schluss für heute, morgen gibt es mehr von meinem Rückblick :)