Donnerstag, 3. Mai 2012

Alltag und Chaos

Momentan überlege ich, ein Projekt zu starten, bin mir aber über die Umsetzung und den Start des Projektes uneins. Solange ich da keine genaue Basis und dergleichen habe, will ich auch nicht darüber reden, was genau es beinhalten soll :-P

Allerdings bin ich mit meinem Studium momentan sehr beschäftigt, die Prüfungen stehen auch bald an (in einem Monat (erst)! Aus Erfahrung weiß ich, dass ein Monat nichts sein kann und schneller vorbeifliegt als man gucken kann) und für mich habe ich die Frist des 01. Juni gesetzt, mit dem ganzen Stoff durch zu sein und wiederholt zu haben, sodass ich hoffentlich all das beherrsche, was ich beherrschen sollte. Da ich momentan über kein Internet verfüge, außer wenn ich mal bei einem Hotspot vorbeikomme oder in der Uni (wenn ich gerade einmal nicht krank bin), ist plötzlich so viel mehr Zeit entstanden, die ich mit anderen Mitteln zum Lernen verbringen kann; sehr erfolgreich sogar! Papier bewährt sich doch irgendwie.

Derzeit geht es mir aber gar nicht mal so gut, ich bin am Schwanken, ob ich mit meinem zweiten Studienfach Skandinavistik weitermachen soll oder nicht, Zukunftsperspektiven sehe ich damit nicht. Und bei diesen ganzen Infoabenden hört man auch immer nur: "Ich bin zur Arbeitsagentur gegangen und habe die nach Arbeit gefragt. Die haben mich gefragt, was man mit Skandinavistik denn arbeite. Meine Antwort darauf war: 'Genau deswegen bin ich hier, damit Sie es mir sagen und mir welche geben'." So etwas motiviert ungemein, vor allem, wenn man das Fach belegt hat in der Hoffnung, etwas über die Kultur und die Länder Skandinaviens zu erfahren und dann nur mit lauter Textanalysen und Epocheneinteilungen konfrontiert wird. Der Sinn des Ganzen fehlt mir, jede Stunde saß ich bisher da und fragte mich, was ich da solle. Ich glaube, dann ist das Fach wirklich nichts für mich. Jetzt, im zweiten Semester gibt es das Modulfach "Kulturwissenschaften", da lesen wir aber nur Texte von Freud oder Lacon und besprechen allgemeine Dinge und die Aussagen der Texte; mit Skandinavien hat das nur wenig Bezug. Schwedisch hingegen würde ich gerne weiter belegen, ein Kommilitone meinte, im Rahmen der Allgemeinen Studien ginge das sogar. Das wäre echt toll. Nur: Was soll ich statt Skandinavistik studieren? Arabistik und Islamwissenschaften haben mich ja schon gereizt, aber eine weitere Sprache mit ihren eigenen Zeichen und neuer Grammatik zu lernen käme zu viel. Religionswissenschaften würden mich brennend heiß interessieren! Nur da kommt die Frage auf, ob ich da zugelassen werde, wenn ich mit meinem Freund zusammenwohne. Die Katholiken haben es da ja nicht so mit ... und konvertieren will ich auch nicht. Oder soll ich Deutsch als Fremdsprache studieren? Auf Lehramt? Irgendwie komme ich immer wieder auf das Lehramt und Sprachen zurück; und auf Religionen.
Ob ich nun ein gläubiger Mensch bin oder nicht, kann ich nicht allgemein beantworten, denn jeder hat seine eigene Auffassung davon, wo ein gläubiger Mensch anfängt und aufhört. Nach meiner Definition bin ich es jedenfalls. Man muss nicht jeden Sonntag zur Kirche gehen, um gläubig zu sein. Die Kirche hat allein eine repräsentative Funktion und als "weltlicher" Sitz Gottes eben. Da Gott aber überall und nicht nur in Kirchen vertreten ist, kann man auch Zuhause beten, etc. wie es auch Muslime tun, die keine Moschee vor Ort haben.
Religionen und Sprachen, Kulturen und andere Länder haben mich schon immer fasziniert, die Arbeit mit Menschen, egal aus welcher Klasse und egal mit welchen sozialen Hintergründen hat mir immer gut getan und Spaß gemacht; dementsprechend unglücklich war ich auch während meiner Ausbildung im Büro. Die Arbeit hat mich krank gemacht und einen dermaßen starken Eindruck hinterlassen, dass ich regelrecht Angst vor Arbeit habe. Mein Schritt, ehrenamtlich und mit Verpflichtungen tätig zu werden, war einerseits ein Wunsch, andererseits auch ein großer Schritt in Richtung ... ja, was? Mit meiner ehrenamtlichen Arbeit fühle ich mich erfüllt und bestätigt, dass das Soziale MEIN Ding ist, die Arbeit, die ich momentan ausübe, könnte ich mir für viele Jahre vorstellen, ohne dass sie langweilig wird, ganz einfach, weil sie mit Menschen und Abwechslung zu tun hat.

So, und nun muss ich wieder für mein Referat arbeiten, nachdem ich es wieder meisterlich geschafft habe, vom Thema und von der Arbeit abzukommen. :-)

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